Die Schlange als ungeliebter Gast in Port d’Andratx

Schlangen sind auf Mallorca eigentlich keine Seltenheit. Gemeinhin leben sie allerdings in den Bergen oder in Höhlen. Touristen kommen deshalb nur selten mit ihnen in Kontakt. Meistens weisen Fremdenführer Urlauber auf den Umstand hin, dass beispielsweise bestimmte Wanderwege keine sonderlich gute Idee sind, wenn die Reisenden nicht die Reptilien aus nächster Nähe begutachten möchten. Seit einiger Zeit hat sich dies jedoch geändert. Schlangen tauchen immer öfter in Dörfern und Städten auf. Nun durften sich auch die Bewohner von Port d’Andratx und die Gäste in dem Ort von diesem unschönen Trend selbst überzeugen. Zwei Gründe sind dafür verantwortlich, dass die Schlangen immer häufiger menschliche Behausungen aufsuchen.

Hufeisennatter in Port d’Andratx

In Port d’Andratx wurde jüngst zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage eine Hufeisennatter gesichtet. In beiden Fällen sonnte sich das Tier auf dem Cami de Sa Vinya. Es ist unklar, ob es sich um dieselbe Schlange handelt oder um verschiedene Artgenossen. Hufeisennattern werden bis zu zwei Metern lang, gelten als relativ beißfreudig, aber sind nicht giftig. Sie sind zugleich ein gutes Beispiel dafür, weshalb es immer mehr Schlangen in menschlicher Nachbarschaft auf Mallorca gibt. Die Art war ursprünglich nicht auf der Insel heimisch, wurde jedoch vom Festland eingeschleppt. Sie hatte deshalb keinen natürlichen Platz im Ökosystem der Balearen. Die Schlangen kriechen deshalb überall hin, wo sie Beute vermuten.

Klimawandel treibt die Schlangen zu den Menschen

Auch der Klimawandel treibt die Schlangen zu den Menschen. Klassische Rückzugorte werden für die Tiere zu warm oder existieren überhaupt nicht mehr. Sie wandern deshalb zu den menschlichen Behausungen, weil es hier Schatten, kalte Keller oder klimatisierte Räume gibt. Wer eine Schlange auf Mallorca in menschlicher Nachbarschaft entdeckt, soll den Notruf kontaktieren.